Neuntöter

Hier ist eine umfassende Beschreibung des Neuntöters (Lanius collurio) – einer der auffälligsten und bekanntesten Würgerarten in Deutschland – gegliedert nach den von dir gewünschten Kategorien:

🐦 Neuntöter – Beschreibung der Vogelart

Wissenschaftlicher Name: Lanius collurio

Familie: Würger (Laniidae)

Größe: ca. 16–18 cm

Gewicht: ca. 25–35 g

Flugbild: Träger, etwas schwerfälliger Flug mit kurzen Flügeln und langem Schwanz

🔍 Aussehen:

Männchen:

Grauer Kopf mit markanter schwarzer Augenmaske

Rötlich-brauner Rücken, rosafarbene Brust

Schwarzer Schwanz mit weißen Außenkanten

Weibchen:

Bräunlicher insgesamt

Feine Schuppenzeichnung an Brust und Flanken

Weniger auffällige Gesichtsmaske

📍 Lebensraum:

Offene, halboffene Landschaften mit Gebüsch, Hecken, Einzelbäumen, Feldgehölzen und extensiv genutzten Wiesen

Besonders häufig in Kulturlandschaften mit hoher Strukturvielfalt

🔄 Zugverhalten:

Langstreckenzieher: Überwintert in Afrika südlich der Sahara (z. B. Mosambik, Südafrika)

Ankunft in Mitteleuropa: ab Ende April bis Mai

Rückflug: Juli–September

🍽 Nahrung:

Großinsekten (Käfer, Heuschrecken, Hummeln, Libellen)

Spinnen, kleine Amphibien, Reptilien, gelegentlich Nestlinge kleiner Singvögel

Typisch: Spießt Beute zur Vorratshaltung auf Dornen auf – daher der Name „Würger“

🌿 Ökologische Bedeutung

Nützlicher Prädator: Reguliert Bestände von Insekten, auch schädliche Arten (z. B. Raupen, Käferlarven)

Nahrungsvorrat-Verhalten: Aufspießen von Beute dient nicht nur der Vorratshaltung, sondern auch der Markierung des Reviers

Indikatorart: Sein Vorkommen weist auf strukturreiche, extensiv bewirtschaftete Lebensräume hin – ein Schlüsselindikator für Biodiversität

Teil der Nahrungskette: Selbst Beute für Greifvögel wie Sperber oder Habicht

🌾 Landwirtschaftliche Bedeutung

Nützling in Agrarökosystemen:

Frisst viele Schadinsekten → natürlicher „Pflanzenschutz“

Abhängig von extensiver Landwirtschaft:

Lebensräume in Heckenlandschaften, Weiden mit Gehölz, Brachen, Streuobstwiesen

Gefährdung durch Agrarindustrie:

Verlust durch Flurbereinigung, Heckenrodung, Überdüngung, Insektizideinsatz

Frühzeitige Mahd oder Entbuschung zerstören Brutplätze

🌲 Forstwirtschaftliche Bedeutung

Keine direkte wirtschaftliche Bedeutung

Indirekte Relevanz:

Bevorzugt lichte Waldränder, verbuschte Kahlschläge, Windwurfflächen

Forstlich interessante Arten durch Förderung strukturreicher Übergangsbereiche

Pflege von Übergangszonen und Altgrasstreifen fördert auch andere Arten (z. B. Haselmaus, Rebhuhn)

🎯 Jagdliche Bedeutung

Nicht jagdbar – streng geschützt (nach BNatSchG und EU-Vogelschutzrichtlinie)

Indirekt relevant für das Reviermanagement:

Vorkommen gilt als Zeichen für gesunde, strukturreiche Jagdreviere

Förderung durch jagdliche Biotoppflege (z. B. Anlegen von Hecken, Stehenlassen von Altgras)

Symbolart für naturnahes Jagdreviermanagement

📊 Bestand & Schutz

Bestand in Deutschland: leicht rückläufig, aber vielerorts noch häufig

Rote Liste: in manchen Bundesländern als gefährdet eingestuft

Schutzmaßnahmen:

Erhalt von Hecken, Einzelsträuchern und Feldgehölzen

Späte Mahd, Verzicht auf Pestizide

Förderung extensiver Weidewirtschaft

Öffentlichkeitsarbeit und Monitoring

zur Vorbereitung auf die Jägerprüfung in Bayern

Weitere Begriffserklärungen:

 A  B  C  D  E  F  G  H  I  J K  L  M  N  O  P  R  S  Sch  St  T  U  V  W  Z
  

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