Selektierer
- Als Selektierer, (die ursprüngliche Bezeichnung „Konzentratselektierer“ nach Reinhold Hofmann gilt inzwischen als missverständlich)
- bezeichnet man in der Wildbiologie einen Hauptäsungstyp von wiederkäuendem Schalenwild
- neben den Raufutterfressern und den Mischtypen.
- Die Nahrung der Selektierer ist arm an Pflanzenfasern und Zellulose,
- jedoch reich an leicht verdaulichen Nährstoffen wie Zucker, Stärke und Proteinen.
- Das Wild findet diese Nahrung vor allem in Blättern, Blüten, Kräutern, Trieben, Knospen, Eicheln und Früchten.
- Die Pansen der Selektierer sind kleiner als bei vergleichbaren Arten mit anderen Äsungstypen,
- weil sie weniger grobe Nahrungsbestandteile zum Wiederkäuen aufnehmen,
- was häufiger, aber in kürzeren Intervallen erfolgt.
- Zudem findet im Magen eine schnellere Gärung statt.
- Die schnelle Verdauung erlaubt keine schwer verdauliche Nahrung mit hohem Zelluloseanteil,
- deshalb nehmen Selektierer gezielt leicht verdauliche Pflanzenteile auf.
- Aufgrund der starken Auswahl aus dem Nahrungsangebot fressen Selektierer häufiger als vergleichbare Arten, mit acht bis zwölf Äsungsperioden am Tag.
- Selektierer verursachen vermehrt Wildschäden in der Forst- und Landwirtschaft,
- da sie bevorzugt junge Baumtriebe und frische Feldfrüchte fressen.
- Auch Blumenpflanzungen in Parks und Gärten werden oft als Nahrungsquelle genutzt, wenn sie für das Wild gut und sicher erreichbar sind.
- Beispiele für Selektierer sind europäische Arten wie das Rehwild (Capreolus capreolus) und der Elch (Alces alces).