Wildacker
Ein Wildacker ist eine gezielt angelegte Ackerfläche, die speziell für Wildtiere bepflanzt wird. Er dient nicht der landwirtschaftlichen Produktion für den Menschen, sondern fördert die Arterhaltung, Nahrungssicherung und den Lebensraum für jagdbares und nicht jagdbares Wild. Wildäcker sind ein wichtiger Bestandteil der biotopgerechten Jagd und des Naturschutzes.
🌿 Zweck und Bedeutung eines Wildackers
Nahrungsquelle für Wildtiere
→ z. B. für Rehwild, Wildschweine, Hasen, Fasane, Rebhühner
→ Bietet Äsung (Futter) vom Frühling bis in den Winter
Deckung und Rückzugsraum
→ Schutz vor Raubtieren, Jagddruck oder Witterung
Lenkung des Wildes
→ Wild wird gezielt in bestimmte Bereiche gelockt (z. B. weg von landwirtschaftlichen Kulturen)
Naturschutz
→ Förderung der Biodiversität: Blühpflanzen, Insekten, Vögel, Kleinsäuger
🌾 Typische Pflanzen auf einem Wildacker
Je nach Region und Zielsetzung können verschiedene Pflanzen eingesät werden. Häufige Wildackerpflanzen:
Körnerpflanzen: Sonnenblumen, Mais, Buchweizen, Hirse
Blühpflanzen: Phacelia, Ringelblume, Kornblume, Mohn
Kohlgewächse: Rübsen, Raps, Ackersenf (Sinapis arvensis)
Leguminosen: Lupinen, Erbsen, Wicken (stickstoffbindend)
Hackfrüchte: Topinambur
Gräser: Klee, Weidelgras
Viele Mischungen sind mehrjährig und bieten ganzjährig Struktur und Nahrung.
📍 Standortwahl
Randlagen: Am Waldrand, an Hecken oder ungenutzten Ackerflächen
Abseits vom Straßenverkehr
Möglichst ruhig, wenig Störung durch Menschen
🧑🌾 Pflege und Anlage
Bodenbearbeitung: Fräsen, Grubbern oder Pflügen
Saatzeit: Je nach Mischung – meist im Frühjahr oder Spätsommer
Pflege: Eventuell Nachsaat, keine intensive Düngung, meist ohne chemische Pflanzenschutzmittel
✅ Vorteile
Förderung der Wildgesundheit
Reduktion von Wildschäden in der Landwirtschaft
Beitrag zum Erhalt seltener Tier- und Pflanzenarten
Positiver Einfluss auf das Landschaftsbild