Blauer Eisenhut
Der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) ist eine auffällige, aber hochgiftige Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Im Folgenden findest du die Definition sowie seine landwirtschaftliche, naturschützerische und jagdliche Bedeutung:
Definition
Der Blaue Eisenhut ist eine mehrjährige krautige Pflanze mit blauen, helmartigen Blüten, die vor allem in feuchten Bergwiesen, an Bachrändern und in lichten Wäldern der Alpen und Mittelgebirge vorkommt. Alle Pflanzenteile, insbesondere die Wurzelknollen, enthalten das stark giftige Alkaloid Aconitin.
Landwirtschaftliche Bedeutung
Giftpflanze für Weidetiere: Der Blaue Eisenhut ist extrem giftig für Nutztiere wie Rinder, Pferde, Schafe und Ziegen. Schon geringe Mengen können tödlich sein.
Futterunverträglichkeit: Aufgrund der Toxizität darf die Pflanze nicht ins Heu oder Silage gelangen, was insbesondere bei Bergwiesen problematisch ist.
Bewirtschaftungsfolgen: Bei extensiver oder unregelmäßiger Mahd (z. B. durch Aufgabe der Nutzung) kann sich der Eisenhut auf Wiesen ausbreiten, da er konkurrenzstark auf nährstoffarmen Standorten ist.
Naturschützerische Bedeutung
Zeigerpflanze: Der Blaue Eisenhut ist ein Indikator für intakte, feuchte Bergwiesen oder Quellbereiche. Er zeigt oft arzneipflanzenreiche oder artenreiche Feuchtstandorte an.
Artenvielfalt: Trotz seiner Giftigkeit ist er Teil naturnaher Pflanzengesellschaften und trägt zur biologischen Vielfalt bei.
Schutzstatus: In einigen Regionen steht er unter Naturschutz, da seine natürlichen Habitate durch Entwässerung, Überweidung oder Nutzungsaufgabe bedroht sind.
Jagdliche Bedeutung
Kein Wildfutter: Der Eisenhut wird von Wildtieren wie Rehen oder Hirschen gemieden, da er auch für sie giftig ist.
Indikator für Äsungsdruck: In Gegenden mit hohem Wildverbissdruck kann der Eisenhut zunehmen, weil ungiftige Pflanzen stärker verbissen werden. Dadurch kann der Eisenhut zur Verarmung der Flora beitragen.
Unbedeutend für die Bejagung: Da er kein Wild anzieht und nicht verzehrt wird, hat der Eisenhut keine direkte jagdliche Nutzung, aber indirekte Relevanz im Hinblick auf Lebensraumqualität.