Raubwürger

Hier ist eine strukturierte Übersicht über den Raubwürger (Lanius excubitor), einschließlich Beschreibung und Bedeutung in verschiedenen Bereichen:

🐦 Raubwürger – Beschreibung der Vogelart

Wissenschaftlicher Name: Lanius excubitor

Familie: Würger (Laniidae)

Größe: ca. 24–26 cm (deutlich größer als der Neuntöter)

Gewicht: ca. 50–70 g

Flugbild: Kräftig mit langen, gerundeten Flügeln und auffallend langem Schwanz

🔍 Aussehen

Gefieder:

Aschgrauer Rücken und Kopf

Deutliche schwarze Gesichtsmaske (Zorro-Maske)

Weißliche Unterseite

Schwarze Flügel mit weißen Spiegeln

Langer, schwarz-weißer Schwanz

Geschlechter: Männchen und Weibchen sehen ähnlich aus

📍 Lebensraum

Bevorzugt offene, baumarme Landschaften mit einzelnen Büschen oder Strukturen (z. B. Zaunpfähle, Stromleitungen)

Früher auch in Moorgebieten, Heiden, Dünen

Heute hauptsächlich in Nordeuropa verbreitet – in Deutschland v. a. als Wintergast, in Nordostdeutschland auch als seltener Brutvogel

🔄 Zugverhalten

Teilzieher:

Brutvögel aus Nordeuropa überwintern in Deutschland

Deutsche Brutvögel ziehen teilweise in mildere Regionen

In Deutschland: v. a. Wintervogel (Oktober–März)

🍽 Nahrung

Kleine Wirbeltiere (Mäuse, Spitzmäuse, Eidechsen)

Insekten (Käfer, Heuschrecken), gelegentlich Kleinvögel

Typisch: Spießt Beute auf Dornen oder Stacheldraht auf – Vorratsspeicherung

🌿 Ökologische Bedeutung

Effektiver Jäger: Kontrolliert Populationen von Kleinsäugern und Insekten

Nahrungsnetz: Prädator und gleichzeitig Beute für größere Greifvögel (z. B. Habicht, Uhu)

Indikator für strukturreiche Offenlandschaften: Sein Auftreten zeigt weitgehend intakte, wenig gestörte Lebensräume an

🌾 Landwirtschaftliche Bedeutung

Nützlicher Prädator:

Dezimiert Feldmäuse, Heuschrecken, Engerlinge, Raupen → hilfreich in Kulturlandschaften

Problematisch:

In stark intensivierten Agrarflächen kaum noch vorkommend

Mangel an Sitzwarten, fehlende Beute, Einsatz von Pestiziden reduzieren Lebensräume

Förderung durch:

Erhalt von extensivem Grünland, Brachen

Belassen von Einzelbüschen, Zaunpfählen, Strommasten als Sitzwarten

🌲 Forstwirtschaftliche Bedeutung

Keine direkte wirtschaftliche Rolle

Indirekt relevant:

Nutzt Windwurfflächen, Kahlschläge, Moore mit einzelnen Gehölzen

Kann in Übergangsbereichen von Wald und Offenland auftreten

Förderung durch strukturreiche Landschaftspflege

🎯 Jagdliche Bedeutung

Nicht jagdbar – streng geschützt

Bedeutung im Reviermanagement:

Vorkommen weist auf naturnahe, wenig gestörte Offenflächen hin

Nützling durch Kontrolle von Kleinsäugerpopulationen (v. a. Feldmäuse)

Förderung durch:

Stehenlassen von Einzelstrukturen (Sträucher, Pfähle)

extensive Biotoppflege

Schonung von Bruthabitaten während der Brutzeit (Frühjahr)

📊 Bestand & Schutz

Brutbestand in Deutschland: Stark rückläufig, heute nur wenige Brutpaare (v. a. in Nordostdeutschland, z. B. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern)

Rote Liste Deutschland: Vom Aussterben bedroht (Kategorie 1)

Wintervorkommen: Häufiger – v. a. in norddeutschen Offenlandschaften

Bedrohungen:

Lebensraumverlust, Insektenschwund, Rückgang an Kleinsäugern

Schutzmaßnahmen:

Erhalt und Pflege strukturreicher Offenlandschaften

Extensivierung landwirtschaftlicher Nutzflächen

Erhalt von Singwarten und Rückzugsräumen

Forschung und Monitoring

zur Vorbereitung auf die Jägerprüfung in Bayern

Weitere Begriffserklärungen:

 A  B  C  D  E  F  G  H  I  J K  L  M  N  O  P  R  S  Sch  St  T  U  V  W  Z
  

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