Mais
Mais (Zea mays) ist eine der bedeutendsten Kulturpflanzen weltweit – sowohl in der Landwirtschaft als auch mit zunehmender Bedeutung im Jagdwesen. Hier ist eine strukturierte Übersicht zur landwirtschaftlichen und jagdlichen Bedeutung von Mais:
🌽 Landwirtschaftliche Bedeutung von Mais
1. Futterpflanze
Silomais: Ganze Maispflanze wird zerkleinert und siliert → wichtigstes Großviehfutter (Rinder, Milchkühe).
Körnermais: Nur die Körner werden geerntet → wertvolles Kraftfutter für Schweine, Geflügel, Rinder.
Hoher Energiegehalt, gute Verdaulichkeit, hohe Erträge pro Hektar.
2. Lebensmittelproduktion
In der EU weniger verbreitet, weltweit jedoch bedeutend:
Maismehl, Polenta, Cornflakes, Popcorn, Stärke.
In vielen Ländern Grundnahrungsmittel (z. B. Mexiko: Tortillas).
Maisstärke: Wichtiger Bestandteil in der Lebensmittel- und Pharmabranche (z. B. als Verdickungsmittel, Trägerstoff).
3. Industrie & Bioenergie
Biogasanlagen: Silomais ist in Deutschland die wichtigste Energiepflanze zur Biogaserzeugung.
Bioethanol: Körnermais wird zur Herstellung von Treibstoff (Ethanol) verwendet.
Mais ist auch Rohstoff für Bioplastik, Farben, Kosmetika.
4. Fruchtfolge & Bodennutzung
Mais ist ein Sommergetreide, das gut in Fruchtfolgen eingebaut werden kann.
Wegen tiefer Wurzeln und hoher Biomasse positiv für Humusaufbau, aber auch:
Bodenbearbeitung intensiv,
Erosionsgefahr bei falschem Anbau,
Hoher Düngemittel- und Pflanzenschutzbedarf.
🦌 Jagdliche Bedeutung von Mais
1. Äsungspflanze
Maisfelder bieten reiche Äsung für Wildtiere:
Schwarzwild (Wildschweine) frisst Körner, Jungpflanzen und Kolben.
Rehwild, Damwild und Rotwild äsen junge Maispflanzen oder nutzen die Deckung.
Mais ist besonders im Sommer und Frühherbst eine energiereiche Nahrungsquelle für Wild.
2. Deckung und Rückzugsraum
Hohe Maisfelder bieten hervorragenden Sichtschutz:
Wild findet darin Schutz vor Störung, besonders Schwarzwild.
Dient oft als Tagesruheplatz.
Führt in einigen Regionen zu Wildschadensproblemen und erschwert die Bejagung.
3. Einfluss auf Wildbestände
Hohe Wilddichten, besonders beim Schwarzwild, korrelieren oft mit intensivem Maisanbau.
Kontrovers diskutiert: Maisanbau als "Wildvermehrer", da er Nahrung, Deckung und Schutz zugleich bietet.
4. Bejagung & Wildschadensvermeidung
Vor der Ernte werden häufig Maisjagden (Drückjagden auf Schwarzwild) organisiert.
Absprache mit Jägern und frühzeitige Ernte/Schneisen im Mais helfen, Wildschäden zu vermeiden.
Verluste durch Wildschäden (v. a. durch Schwarzwild) können für Landwirte wirtschaftlich relevant sein.