Bärlapp
Bärlapp (Gattung: Lycopodium bzw. heute meist Lycopodiaceae, die Bärlappgewächse) ist eine urtümliche Pflanzengruppe mit nadelartigen Blättern, die in Wäldern und Mooren wächst. Ihre Bedeutung lässt sich in mehrere Bereiche gliedern:
Definition
Bärlapp ist eine Sporenpflanze aus der Familie der Bärlappgewächse (Lycopodiaceae). Typische Arten sind z. B. Lycopodium clavatum (Keulen-Bärlapp) oder Diphasiastrum complanatum (Flach-Bärlapp). Sie wächst kriechend am Boden und bildet Sporenstände. Bärlappe sind „lebende Fossilien“, da sie seit dem Karbonzeitalter existieren.
Landwirtschaftliche Bedeutung
Gering bis keine direkte Nutzung: Bärlapp hat in der heutigen Landwirtschaft keine ökonomische Bedeutung, weder als Futter- noch als Kulturpflanze.
Indikatorfunktion: Sein Vorkommen kann auf nährstoffarme, saure und oft wenig gestörte Standorte hinweisen – das kann für die Bodenbewertung oder Standortbeurteilung von Bedeutung sein.
Früher: Früher wurden Bärlappsporen als Bestandteil von Pulver in der Veterinärmedizin verwendet.
Bedeutung für den Naturschutz
Artenschutz: Viele Bärlapp-Arten stehen unter Naturschutz (nach BNatSchG in Deutschland). Sie sind durch Habitatverlust, Forstwirtschaft und Trittschäden bedroht.
Biotopanzeiger: Bärlappe wachsen in ökologisch wertvollen Lebensräumen wie lichten Wäldern, Heiden, Mooren – ihr Vorkommen weist auf naturnahe und oft geschützte Biotope hin.
Erhaltung der Biodiversität: Als typische Vertreter nährstoffarmer Standorte tragen sie zur pflanzlichen Vielfalt bei.
Jagdliche Bedeutung
Indirekt relevant: Bärlappflächen bieten Wildtieren wie Rehen Deckung in jungen Forstkulturen oder lichten Waldbereichen.
Standortanzeiger: Jäger und Forstwirte können Bärlapp als Indikator für bestimmte Bodenverhältnisse deuten, was Rückschlüsse auf Wildäsungsflächen oder -verhalten erlaubt.
Keine Äsungspflanze: Bärlapp wird vom Wild in der Regel nicht gefressen, da er für viele Tiere unverdaulich oder leicht giftig ist.