Blatthornkäfer

Hier ist eine strukturierte Übersicht über die Blatthornkäfer (Familie: Scarabaeidae), mit Fokus auf heimische Arten in Mitteleuropa sowie deren landwirtschaftliche, forstwirtschaftliche, ökologische und jagdliche Bedeutung:

🪲 Blatthornkäfer (Scarabaeidae) – Überblick

🔎 Allgemeine Beschreibung

Ordnung: Käfer (Coleoptera)

Familie: Blatthornkäfer (Scarabaeidae)

Merkmale:

Kräftiger Körperbau

Fächerartige Fühler (Blatthornform)

Meist als Larven (Engerlinge) im Boden lebend

 

Heimische Arten (Auswahl)

 

  •  Maikäfer (Melolontha)                       

                                                                                

Größter heimischer Blatthornkäfer, ca. 2,5 cm lang  

 Larven: 3–5 Jahre im Boden

 

  • Junikäfer (Amphimallon solstitiale)

Etwas kleiner, fliegt im Juni/Juli

2–3 Jahre Larvenstadium

 

  • Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola)

Nur 1 cm groß, glänzend, häufig auf Rasenflächen

1–2 Jahre Entwicklung

 

  • Goldkäfer (Cetonia aurata)

Metallisch grün, bevorzugt Blüten, nicht schädlich

Nützling im Ökosystem

 

Zersetzen Dung, ökologisch wertvoll

Keine Schädlinge

 

🌾 Landwirtschaftliche Bedeutung

 

Schädliche Arten:

Maikäfer, Junikäfer, Gartenlaubkäfer

Engerlinge fressen Wurzeln von Kulturpflanzen (Getreide, Gemüse, Rasen)

Schäden:

Welkeerscheinungen, Ertragsausfälle, Rasensterben

Besonders betroffen:

Biolandbau (eingeschränkte Bekämpfungsmethoden)

Grünland, Weiden, Gemüseanbau

Bekämpfung:

Nematoden, Bodenbearbeitung, Monitoring

 

🌲 Forstwirtschaftliche Bedeutung

 

Hauptschädlinge: Maikäfer-Engerlinge

Folgen:

Absterben junger Bäume

Misserfolge bei Wiederaufforstung

Gefährdete Baumarten:

Buche, Eiche, Ahorn, Tanne, Fichte

Maßnahmen:

Engerlingszählung

Pflanzung mit Wurzelschutz

Standortwahl anpassen

 

🌍 Ökologische Bedeutung

 

Wichtige Nahrungsquelle:

Larven und Käfer dienen Vögeln, Igeln, Dachsen, Füchsen, Wildschweinen

Zersetzerrolle:

Mistkäfer und Goldkäfer fördern Abbau organischer Substanz

Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit und Humusbildung

Biodiversität:

Teil komplexer Nahrungsketten

Manche Arten gelten als Bioindikatoren (z. B. Cetonia aurata)

 

🦌 Jagdliche Bedeutung

 

Engerlinge = Lockmittel für Schwarzwild

→ intensive Bodennutzung durch Wildschweine

→ erhöhte Wildschäden auf Feldern

Käfer selbst nicht jagdlich relevant, aber:

Einfluss auf Wildverhalten (z. B. Suhlen, Grabaktivität)

Potenzial für Wildschadensregulierung

Fazit

 

Landwirtschaft

Wurzelschäden durch Engerlinge, Ertragsverluste

Forstwirtschaft

Gefährdung junger Bäume, v. a. durch Maikäferlarven

Ökologie

Nützlinge im Nährstoffkreislauf, Nahrung für Wildtiere

Jagd

Indirekt relevant durch Schwarzwildverhalten

Weitere Begriffserklärungen:

 A  B  C  D  E  F  G  H  I  J K  L  M  N  O  P  R  S  Sch  St  T  U  V  W  Z
  

Ihr Partner für die Ausbildung zum Jäger:

©Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.