Gründüngung

Gründüngung ist eine agrarische Praxis, bei der spezielle Pflanzen (meist schnellwachsende, krautige Arten) angebaut werden, um den Boden zu verbessern, ohne direkt geerntet zu werden. Sie werden in der Regel nach dem Hauptfruchtanbau als Zwischenfrucht eingesät und vor dem nächsten Anbau untergearbeitet oder als Bodenbedeckung belassen.

🔍 Definition

Gründüngung bezeichnet den Anbau von Pflanzen zur Verbesserung des Bodens, ohne dass diese der direkten landwirtschaftlichen Nutzung (z. B. Ernte) dienen. Die Pflanzen werden entweder gemulcht oder in den Boden eingearbeitet, um Nährstoffe bereitzustellen, den Humusgehalt zu steigern und die Bodenstruktur zu verbessern.

 

🌾 Landwirtschaftliche Bedeutung

Bodenverbesserung

Tiefwurzelnde Arten wie Ölrettich oder Lupine lockern verdichtete Böden.

Erhöhung des Humusgehalts und der biologischen Aktivität.

Nährstoffspeicherung und -fixierung

Leguminosen (z. B. Klee, Luzerne) fixieren Stickstoff aus der Luft und reichern ihn im Boden an.

Nicht-Leguminosen wie Senf oder Phacelia nehmen überschüssige Nährstoffe auf (Nährstoffkonservierung).

Erosionsschutz

Gründüngung bedeckt den Boden, schützt ihn vor Wind- und Wassererosion und stabilisiert ihn.

Unkrautunterdrückung

Dicht wachsender Bewuchs verdrängt Beikräuter und reduziert deren Samenbildung.

Förderung der Bodenfauna

Regenwürmer und Mikroorganismen profitieren von der organischen Masse und fördern die Bodenfruchtbarkeit.

 

🦌 Jagdliche Bedeutung

Wildäsung

Viele Gründüngungspflanzen (z. B. Ölrettich, Buchweizen, Klee) sind für Reh-, Rot- und Schwarzwild attraktive Äsungspflanzen.

Lebensraumgestaltung

Dichte, artenreiche Gründüngungsflächen bieten Wildtieren Deckung, Ruheplätze und Rückzugsräume.

Lenkung des Wildes

Äsungsflächen können gezielt zur Wildlenkung oder zur Anlage von Bejagungsschneisen genutzt werden.

 

🌱 Ökologische Bedeutung

Biodiversitätsförderung

Bunt blühende Mischungen (z. B. mit Phacelia, Buchweizen, Senf) bieten Nahrung und Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere.

Klimaschutz

Durch Humusaufbau wird CO₂ langfristig im Boden gebunden.

Verminderte Nährstoffverluste reduzieren klimaschädliche Emissionen (z. B. Lachgas).

Gewässerschutz

Die Pflanzen nehmen überschüssigen Stickstoff auf und verhindern dessen Auswaschung ins Grundwasser.

Verzicht auf chemische Mittel

Unterdrückung von Schaderregern und Unkraut reduziert den Bedarf an Herbiziden und Pestiziden.

Fazit

Gründüngung ist eine zentrale Maßnahme für eine nachhaltige, klima- und umweltschonende Landwirtschaft. Sie verbindet landwirtschaftlichen Nutzen, jagdliche Relevanz und ökologische Verantwortung in idealer Weise.

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Weitere Begriffserklärungen:

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