Bodenarthropoden

Bodenarthropoden – also Gliederfüßer des Bodens – sind eine äußerst vielfältige Gruppe von Tieren, die eine zentrale Rolle in terrestrischen Ökosystemen spielen. Zu ihnen gehören u. a. Insektenlarven, Asseln, Milben, Springschwänze (Collembolen), Hundert- und Tausendfüßer sowie Spinnen. Sie leben im und auf dem Boden und beeinflussen maßgeblich den Stoffumsatz, die Bodenstruktur und die biologische Vielfalt.

🐜 Beschreibung von Bodenarthropoden

Systematik: Gliederfüßer (Arthropoda), insbesondere Gruppen aus den Klassen Insecta (Insekten), Arachnida (Spinnentiere), Myriapoda (Tausendfüßer) und Crustacea (Krebse – z. B. Asseln)

Lebensraum: Oberboden, Laubstreu, Wurzelraum, Komposthaufen, Totholz, unter Steinen etc.

Größe: Von unter 0,5 mm (z. B. Milben) bis zu mehreren Zentimetern (z. B. Hundertfüßer)

Ernährung: Detritus (zersetzte organische Substanz), Pilze, Mikroorganismen, Pflanzenreste, Aas, andere Arthropoden (Räuber)

 

🌾 Landwirtschaftliche Bedeutung

Bodenfruchtbarkeit & Humusbildung:

Zersetzen organisches Material (Pflanzenreste, Mist, Kompost) und fördern die Bildung von Humus.

Beschleunigen den Abbau organischer Substanz und setzen Nährstoffe für Pflanzen frei.

Strukturverbesserung des Bodens:

Durch ihre Bewegung lockern sie den Boden, verbessern die Durchlüftung und Wasserinfiltration.

Fördern die Bildung stabiler Bodenaggregate.

Biologischer Pflanzenschutz:

Räuberische Arten (z. B. Laufkäfer, Spinnen) regulieren Schädlingspopulationen im Boden.

Indikatoren für Bodengesundheit:

Eine hohe Vielfalt an Bodenarthropoden weist auf ein intaktes, ökologisch funktionierendes Bodensystem hin.

 

🌲 Forstwirtschaftliche Bedeutung

Zersetzung von Laub und Holz:

Bodenarthropoden sind wesentlich an der Zersetzung von Streu (Laub, Nadeln) und Totholz beteiligt.

Unterstützen Pilze und Mikroorganismen im Abbauprozess.

Nährstoffrückführung:

Fördern die Rückführung von Stickstoff, Phosphor und Kalium in den Wurzelraum der Waldbäume.

Förderung der Verjüngung:

Durch Bodenlockerung schaffen sie bessere Bedingungen für Keimlinge.

 

🌍 Ökologische Bedeutung

Glied in der Nahrungskette:

Wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Amphibien, Kleinsäuger und andere Insekten.

Vermittler zwischen Pflanzenstreu und höheren Trophiestufen.

Biodiversität:

Bodenarthropoden stellen einen Großteil der biologischen Vielfalt im Boden dar.

Fördern ökologische Stabilität und Resilienz.

Ökosystemdienstleistungen:

Bestäubung (z. B. bestimmte Bodenbienen), biologische Kontrolle, Zersetzung und Bioturbation.

 

🦌 Jagdliche Bedeutung

Nahrungsgrundlage für Wildtiere:

Viele Wildtiere (v. a. Bodenbrüter, Jungwild, Fasan, Rebhuhn, Wildschwein, Dachs) ernähren sich in bestimmten Lebensphasen von Bodenarthropoden.

Wildlebensraumpflege:

Ein artenreicher, lebendiger Boden fördert ein vielfältiges Nahrungsangebot und stabilisiert das Wildtierökosystem.

Indirekter Einfluss auf Wildverhalten:

Reiche Insektenvorkommen beeinflussen die Raumnutzung durch Wildtiere und ihr Verhalten, z. B. bei der Jungenaufzucht.

Fazit

Bodenarthropoden sind unsichtbare, aber entscheidende Akteure für die Gesundheit und Produktivität von Böden in Land- und Forstwirtschaft sowie für ökologische und jagdliche Zusammenhänge. Ihre Förderung – z. B. durch humusschonende Bewirtschaftung, reduzierte Bodenbearbeitung und Verzicht auf Pestizide – ist ein Schlüsselelement nachhaltiger Landnutzung.

Weitere Begriffserklärungen:

 A  B  C  D  E  F  G  H  I  J K  L  M  N  O  P  R  S  Sch  St  T  U  V  W  Z
  

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