Magerwiesen
Magerwiesen sind artenreiche Wiesen, die auf nährstoffarmen, oft kalk- oder sandhaltigen Böden wachsen. Sie entstehen durch extensive Nutzung (1–2 Schnitte pro Jahr, selten Düngung) und beherbergen viele typische Wiesenblumen, Kräuter und Insektenarten. Ihre Erhaltung hängt stark von regelmäßiger Mahd oder Beweidung ab.
🚜 Landwirtschaftliche Bedeutung
Extensive Futterwiesen: Nutzung für Heugewinnung, meist 1–2 Schnitte/Jahr
Futterqualität: Kräuterreiches Heu, gut für Schafe, Rinder oder Pferde in extensiver Haltung
Geringe Erträge, aber oft hohe Qualität durch Kräutervielfalt
Förderfähig im Rahmen von Agrarumweltmaßnahmen: Erhalt wird finanziell unterstützt
Dient der Nachhaltigkeit und Biodiversität in der Landwirtschaft
🌲 Forstwirtschaftliche Bedeutung
Magerwiesen liegen meist außerhalb typischer Forststandorte, aber:
Können als Wald-Offenland-Übergänge dienen (Ökotonen)
Wichtige Pufferzonen für Waldränder – fördern Artenvielfalt und verhindern Waldschäden
Aufwertung forstlicher Flächen durch gezielte Offenhaltung möglich (z. B. für Wild, Insekten)
🌱 Ökologische Bedeutung
Hotspots der Artenvielfalt (bis zu 50 Pflanzenarten pro m²)
Lebensraum für zahlreiche Bestäuber (Wildbienen, Schmetterlinge)
Wichtige Trittsteinbiotope in ausgeräumten Agrarlandschaften
CO₂-Speicher durch extensive Nutzung und dauerhafte Pflanzendecke
Boden- und Wasserschutz durch gute Infiltration und Erosionsvermeidung
🦌 Jagdliche Bedeutung
Äsungsflächen für Rehwild, Feldhasen, Fasan, Wildbienen
Offenlandjäger wie Rotmilan, Turmfalke oder Fuchs finden hier Beute
Strukturreiche Flächen bieten Deckung und Nahrung für Niederwild
Günstige Voraussetzungen für jagdliche Beobachtung und Wildtiermonitoring
Förderung des Lebensraummosaiks durch angrenzende Hecken oder Saumstreifen
✅ Fazit
Magerwiesen sind:
Wertvoll für Biodiversität und Kulturlandschaft
Wirtschaftlich sinnvoll im Rahmen extensiver Nutzung und Förderprogramme
Pflegebedürftig – ohne Schnitt oder Beweidung droht Verbuschung und Artenverlust