Bioturbation
Hier ist eine klare und kompakte Übersicht zum Begriff Bioturbation sowie zu ihrem Nutzen in verschiedenen ökologischen und landwirtschaftlichen Zusammenhängen:
🌱 Bioturbation – Beschreibung
📌 Definition:
Bioturbation bezeichnet die Durchmischung und Bewegung von Boden oder Sedimenten durch lebende Organismen. Dazu zählen Tiere wie Regenwürmer, Insektenlarven, Mistkäfer, Maulwürfe, aber auch Pflanzenwurzeln und Mikroorganismen.
🧬 Typische bioturbierende Organismen:
Wirbellose: Regenwürmer, Käferlarven (z. B. Engerlinge), Mistkäfer
Wirbeltiere: Maulwürfe, Wühlmäuse
Andere: Pflanzenwurzeln (durch Wachstum und Absterben)
✅ Nutzen der Bioturbation
1. Bodenstruktur verbessern
Lockerung und Belüftung des Bodens
Verringerung von Bodenverdichtung
Förderung des Wurzelwachstums
2. Nährstoffkreislauf anregen
Umverteilung organischer Substanz (z. B. durch Vergraben von Kot oder Pflanzenresten)
Bessere Mineralisierung durch Mikroorganismen
3. Wasserhaushalt verbessern
Höhere Wasserspeicherfähigkeit durch lockere Bodenstruktur
Schnellere Infiltration von Regenwasser
Geringeres Risiko für Erosion und Oberflächenabfluss
4. Biodiversität fördern
Schaffung neuer Mikrohabitate im Boden
Unterstützung des Bodenlebens (z. B. Bakterien, Pilze, Mikroarthropoden)
5. Kohlenstoffbindung unterstützen
Eintrag organischen Materials in tiefere Bodenschichten Kohlenstoff wird langfristig gespeichert
🌍 Beispiele für Bioturbation in der Praxis
Organismus
Wirkung der Bioturbation
Regenwurm
Frisst Humus, zieht Pflanzenreste ein, belüftet Boden
Vergräbt Kot → Nährstoffe tief eingearbeitet
Frisst und bewegt Wurzelmaterial, gräbt Gänge
Lockert tiefe Bodenschichten, schafft unterirdische Röhren
Wurzeln
Dringen in Boden ein, zerbrechen verdichtete Schichten
⚠️ Beeinträchtigung der Bioturbation
Pflugwirtschaft: Zerstört Bodenstruktur und Lebensräume
Pestizide/Düngemittel: Schädigen Bodenfauna
Bodenverdichtung durch schwere Maschinen
Entwurmungsmittel: Z. B. Ivermectin im Dung → tödlich für Dungkäfer
🧠 Fazit
Bioturbation ist ein zentraler ökologischer Prozess, der Böden lebendig, fruchtbar und stabil hält. Sie verbessert Bodenqualität, fördert Pflanzenwachstum und ist essenziell für gesunde Agrar- und Ökosysteme.