Eberesche
- Die Eberesche, auch als Vogelbeerbaum (Sorbus aucuparia) bekannt,
- hat ihren Namen vom spätmittelhochdeutschen Wort "eberboum" und der Esche.
- Dies rührt daher, dass ihre Blätter denen der Eschen ähneln, obwohl keine engere Verwandtschaft zwischen diesen Baumarten besteht.
- Die genügsame Vogelbeere besiedelt schnell Brachflächen und ist auf Lichtungen, in Hecken oder an Waldrändern zu finden. (Pionierbaumart)
- Vögel spielen bei der Verbreitung (Ornithochorie) eine besondere Rolle, da sie die unverdauten Samen ausscheiden und so die Ausbreitung der Eberesche effektiv fördern (Endochorie).
- Auch Menschen tragen durch die Nutzung als Ziergehölz zur Verbreitung bei.
- Das Fruchtfleisch enthält keimhemmende Stoffe, und die Samen keimen erst nach Entfernung des Fruchtfleisches.
- Die Eberesche ist eine wichtige Futterpflanze für Tiere, was bisher für 31 Säugetier- und 72 Insektenarten, darunter 41 Kleinschmetterlinge und zwölf Rüsselkäfer, nachgewiesen wurde.
- Insgesamt nutzen 63 Vogel- und 20 Säugetierarten die Früchte.
- Besonders Singdrossel, Misteldrossel, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Kleiber und Gimpel schätzen die Früchte und nutzen den Baum als Nistplatz.
- Die Früchte sind besonders wichtig für die Ernährung von Rotdrossel und Seidenschwanz, die in manchen Jahren aus Nordeuropa zu uns kommen und dann einen Teil des Winters hier verbringen.
- Auch Rotfuchs und Dachs verschmähen die Früchte nicht.
- Eichelhäher und verschiedene Nagetiere wie Siebenschläfer, Haselmaus, Gelbhals- und Feldmaus legen Wintervorräte der Früchte an, die im Boden versteckt sind.
- Da diese oft vergessen werden, tragen sie ebenfalls zur Verbreitung der Eberesche bei.
- Paarhufer wie Reh und Rothirsch ernähren sich von Blättern, Trieben und Knospen,
- während der Weißdorn-Dickmaulrüssler (Otiorhynchus crataegi) und der Schwarze Rüsselkäfer (Otiorhynchus coecus) Triebe bevorzugen.
Vogelbeere – Ein klassischer Fall von Ornithokochorie:
Früchte: Die leuchtend roten Beeren (eigentlich Sammelsteinfrüchte) der Vogelbeere sind sehr auffällig und reifen im Spätsommer bis Herbst.
Attraktiv für Vögel: Viele Vogelarten (z. B. Amseln, Drosseln, Seidenschwänze, Stare) fressen die Beeren gern, da sie reich an Zucker und Nährstoffen sind.
Samenverbreitung: Die Vögel schlucken die Früchte im Ganzen, verdauen das Fruchtfleisch, aber die harten Samen passieren unbeschadet den Verdauungstrakt und werden mit dem Kot an anderer Stelle ausgeschieden.
Effektive Ausbreitung: So können Vogelbeeren weit entfernt von der Mutterpflanze keimen – oft sogar an abgelegenen oder offenen Standorten, wie Waldrändern oder Lichtungen.
Fazit:
✅ Ja, die Vogelbeere ist ein typisches Beispiel für ornithochore Samenverbreitung – sowohl ökologisch bedeutsam als auch ein wichtiger Nahrungsfaktor für heimische Vögel.