Gelbbauchunke
Gelbbauchunke – Bombina variegata gehört zu den Amphibien
🧬 Taxonomie
Familie: Unken (Bombinatoridae)
Gattung: Bombina
Art: Bombina variegata
📏 Aussehen
Größe: 3,5–5 cm (klein, kompakt)
Rücken: Grau bis bräunlich, warzig – gute Tarnung
Bauchseite: Auffällig gelb mit schwarzen Flecken – individuelle Muster (wie ein Fingerabdruck!)
Pupillen: Herzförmig (ein typisches Merkmal aller Unken)
🌍 Verbreitung
Vorkommen vor allem in Mittel- und Südosteuropa
In Deutschland hauptsächlich in den Mittelgebirgen (z. B. Schwarzwald, Bayerischer Wald, Harz)
Sehr standorttreu, aber durch Lebensraumverlust vielerorts selten geworden
🌿 Lebensraum
Bevorzugt kleine, temporäre Gewässer: Fahrspuren, Pfützen, Gruben, Wasserlöcher
Oft in strukturreichen Offenlandschaften wie Steinbrüchen, Waldwegen, Weiden
Toleriert extreme Bedingungen: wenig Wasser, große Temperaturschwankungen, kaum Vegetation
🐣 Fortpflanzung
Laichzeit: Mai bis August
Laich: Kleine Gelege mit wenigen Eiern (einzeln oder in Grüppchen abgelegt)
Entwicklung: Kaulquappen schlüpfen nach wenigen Tagen, Metamorphose in ~6–8 Wochen
In heißen Sommern können mehrere Generationen entstehen
🔊 Ruf
Leiser, dumpfer, klangvoller „uh-uh-uh“–Ruf
Männchen rufen aus dem Wasser, um Weibchen anzulocken
Charakteristisch: Rufblase liegt innerhalb des Körpers, daher kein sichtbares Aufblasen
🛡️ Verhalten & Schutz
Unkenreflex: Bei Bedrohung drehen sie sich auf den Rücken, um die gelbe Warnfärbung zu zeigen
Gifte: Hautdrüsen sondern schwache Gifte ab (für Fressfeinde unangenehm, für Menschen ungefährlich)
Gefährdung:
Verlust temporärer Kleingewässer durch Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Straßenbau
Isolation kleiner Populationen
Status: In Deutschland stark gefährdet – streng geschützt (Rote Liste)
🧩 Besonderheiten
Symbolart für Amphibienschutzprogramme – etwa durch das Anlegen künstlicher Laichgewässer
Wird in Wiederansiedlungsprojekten gezielt gefördert