Ektoparasiten
- Ektoparasiten beim Haarwild (also Wildsäuger wie Reh, Rotwild, Schwarzwild, Hase, Fuchs etc.)
- sind Parasiten, die auf der Körperoberfläche leben und sich meist von Blut, Hautpartikeln oder Gewebsflüssigkeit ernähren.
- Sie können das Wild schwächen, Krankheitsüberträger sein oder die Wildbretqualität mindern.
Wichtige Ektoparasiten beim Haarwild:
1. Zecken (Ixodidae)
Vorkommen: vor allem im Frühjahr/Sommer; häufig bei Reh-, Rot-, Schwarzwild, Hase, Fuchs.
Bedeutung: Blutverlust, Übertragung von Krankheiten (z. B. FSME, Borreliose, Babesiose).
Arten: Holzbock (Ixodes ricinus), Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus).
2. Haarlinge (Mallophaga)
Lebensweise: ernähren sich von Hautschuppen, Haaren, Talg.
Auftreten: oft bei geschwächtem Wild (Winter, Nahrungsknappheit).
Folgen: Juckreiz, struppiges Fell, Haarbruch.
3. Läuse (Anoplura)
Blutsauger: z. B. beim Feldhasen (Hasenlaus, Haemodipsus ventricosus).
Folgen: Blutverlust, Schwächung, Unruhe.
4. Flöhe (Siphonaptera)
Arten: z. B. Hasenfloh, Igelfloh, Fuchsfloh.
Besonderheit: Wirtswechsel möglich → können auch auf Hunde oder Menschen übergehen.
5. Fliegen und Maden
Bremsen & Dasselfliegen
Rothirsch- und Rehhautdassel (Larven unter der Haut, "Warzen" am Rücken).
Nasenbremsen (z. B. bei Reh, Schafwild → Larven in Nasenhöhle und Rachen).
Folgen: Hautschäden, Atembeschwerden, Entwertung des Fells.
6. Räudemilben (Sarcoptes scabiei)
Besonders gefährlich: beim Fuchs, aber auch bei Reh-, Gams- oder Muffelwild.
Krankheitsbild: Räude (starker Juckreiz, Krusten, Haarausfall, Abmagerung).
Folge: häufig tödlich bei starkem Befall.
7. Weitere Milben
Haarbalgmilben (Demodex), Ohrmilben (z. B. beim Fuchs).
Zusammenfassung
- Ektoparasiten beim Haarwild umfassen Zecken, Läuse, Haarlinge, Flöhe, Milben und Insektenlarven (Dasseln, Bremsen).
- Sie schwächen das Wild,
- können Krankheiten übertragen und das Wildbret bzw. die Decke entwerten.
- Besonders bedeutsam in der Jagdpraxis sind Zecken, Räude-Milben und Dassellarven.