Rotte
In der Jägersprache bezeichnet eine Rotte eine soziale Gruppe des Schwarzwildes (Wildschweine).
Jagdliche Bedeutung der Rotte
Sozialverband:
Eine Rotte besteht meist aus Bachen (weiblichen Tieren) und deren Frischlingen oder Überläufern.
Leitbachen führen die Rotte, geben Struktur und Sicherheit.
Keiler (männliche Tiere) sind außerhalb der Rauschzeit meist Einzelgänger und gehören nicht dauerhaft zur Rotte.
Verhalten & Sicherheit:
Rotten bieten den Tieren Schutz: Mehr Augen und Nasen erkennen Gefahren schneller.
Innerhalb der Rotte besteht eine klare Hierarchie (Leitbache → jüngere Bachen → Frischlinge).
Jagdliche Relevanz:
Das Erkennen einer Rotte ist entscheidend, da bei der Jagd Rücksicht auf die Leitbache genommen werden muss.
Wird die Leitbache erlegt, verliert die Rotte ihre Führung → es kommt zu Orientierungslosigkeit und erhöhtem Schaden in der Landwirtschaft, da sich die Tiere verstreuen.
Jäger achten daher darauf, gezielt Frischlinge oder Überläufer zu entnehmen, um den Bestand zu regulieren, ohne das Sozialgefüge der Rotte zu zerstören.
Jagdarten:
Bei Drück- und Bewegungsjagden ist das Wissen um Rottenstrukturen wichtig, um Fehlabschüsse (z. B. Leitbache) zu vermeiden.
An Kirrungen oder Malbäumen lässt sich oft beobachten, welche Tiere zur Rotte gehören.
👉 Merksatz aus der Jägersprache:
„Die Rotte ist beim Schwarzwild, was das Rudel beim Rotwild ist.“