Totholz

Definition von Totholz

Totholz bezeichnet abgestorbene Bäume oder Teile davon, die in einem Wald verbleiben. Dazu gehören:

stehendes Totholz (z. B. abgestorbene Bäume, sogenannte Stöcke oder Snags)

liegendes Totholz (z. B. umgestürzte Stämme, Äste oder Wurzelstöcke)

Totholz entsteht durch natürliche Prozesse wie Alter, Krankheit, Windwurf, Blitzschlag oder Schädlingsbefall, aber auch durch menschliche Eingriffe wie forstliche Nutzung oder gezielte Maßnahmen zur Biodiversitätsförderung.

Forstwirtschaftliche Bedeutung von Totholz

Aus wirtschaftlicher Sicht wird Totholz oft als biomasseverlustiger Zustand angesehen, da es nicht mehr zur Holzernte genutzt werden kann. Dennoch spielt es auch in der Forstwirtschaft eine wichtige Rolle, z. B.:

Nachhaltige Waldbewirtschaftung: In naturnahen Forstkonzepten wird ein gewisser Anteil an Totholz bewusst belassen, um ökologische Funktionen zu erhalten.

Nährstoffkreislauf: Totholz trägt zur natürlichen Humusbildung bei und fördert die Bodenfruchtbarkeit.

Waldschutz: Ein gewisser Totholzanteil kann dazu beitragen, natürliche Gegenspieler von Schädlingen zu fördern (z. B. Spechte gegen Borkenkäfer).

In wirtschaftlich genutzten Wäldern wird jedoch oft aus Sicherheits- oder Ertragsgründen Totholz entfernt, vor allem in der Nähe von Wegen oder Erholungsgebieten.

Ökologische Bedeutung von Totholz

Totholz ist ein Schlüsselelement der Biodiversität im Wald. Es bietet Lebensraum, Nahrung und Brutstätten für zahlreiche Arten. Seine ökologische Bedeutung umfasst:

Lebensraumfunktion:

Über 6.000 Tier-, Pilz- und Pflanzenarten in Mitteleuropa sind auf Totholz angewiesen (z. B. Spechte, Käfer, Moose, Flechten).

Viele saproxylische Arten (d. h. auf Totholz spezialisierte Lebewesen) sind bedroht oder stehen auf der Roten Liste.

Förderung der Artenvielfalt:

Unterschiedlich stark zersetztes Totholz bietet eine Vielzahl ökologischer Nischen.

Mikroklima im Totholz schafft Bedingungen für seltene Arten.

Kohlenstoffspeicherung:

Auch nach dem Absterben speichert Totholz noch Kohlenstoff über Jahre bis Jahrzehnte, was es im Klimaschutz relevant macht.

Wasser- und Nährstoffhaushalt:

Totholz wirkt wie ein Schwamm und reguliert Feuchtigkeit im Waldboden.

Es verbessert die Wasserhaltefähigkeit und bietet Keimsubstrat für neue Pflanzen.

Fazit

Totholz ist mehr als nur abgestorbenes Holz – es ist ein zentraler Baustein ökologisch intakter Wälder. In einer modernen, naturnahen Forstwirtschaft wird zunehmend erkannt, dass der Erhalt von Totholz nicht nur der Biodiversität dient, sondern auch langfristig die Stabilität und Resilienz von Wäldern stärkt. Ein bewusster Umgang mit Totholz ist daher sowohl ökologisch als auch forstwirtschaftlich sinnvoll.

Weitere Begriffserklärungen:

 A  B  C  D  E  F  G  H  I  J K  L  M  N  O  P  R  S  Sch  St  T  U  V  W  Z
  

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