Sumpfdotterblume
🔹 Definition
Die Sumpfdotterblume ist eine mehrjährige, krautige Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie ist eine typische Zeigerpflanze für nasse, nährstoffreiche Böden.
🔹 Botanische Beschreibung
Wissenschaftlicher Name
Caltha palustris
Blütezeit
März – Mai (manchmal Zweitblüte im Herbst)
Blüten
Leuchtend gelb, 2–5 cm groß, 5 Blütenhüllblätter
Blätter
Nieren- bis herzförmig, glänzend, wechselständig
Höhe
15–40 cm
Standorte
Feuchtwiesen, Sümpfe, Ufer, Gräben, Quellbereiche
Bodenanspruch
Nährstoffreiche, nasse bis staunasse, meist leicht saure Böden
Merkpflanze für extensiv genutzte, feuchte Standorte!
1. Landwirtschaftliche Bedeutung
Futterwert
Giftig für Weidetiere, v. a. im frischen Zustand. Enthält Protoanemonin.
Bewirtschaftung
Kommt vor allem auf extensiv genutzten Feuchtwiesen vor.
Indikatorpflanze
Zeigt nasse, nährstoffreiche Böden mit frühjährlicher Staunässe an.
⚠️ Hinweis: Wird im Heu meist unschädlich, da Giftstoffe beim Trocknen zerfallen.
2. Forstwirtschaftliche Bedeutung
Standortanzeiger
Zeigt sehr nasse Standorte, oft mit hohem Grundwasserstand.
Waldränder & Quellbereiche
Wächst auch an feuchten Waldrändern, aber ohne forstwirtschaftlichen Nutzen.
Erschwerte Befahrbarkeit
Ihr Vorkommen weist auf schlechte Bodentragfähigkeit hin.
3. Ökologische Bedeutung
Frühblüher
Wichtige Frühjahrsnahrungsquelle für Insekten, z. B. Hummeln, Käfer, Fliegen.
Biotopanzeiger
Typisch für nasse, artenreiche Feuchtlebensräume.
Zeigerpflanze
Bestandteil von Feuchtwiesen-, Bruchwald- und Quellflurgesellschaften.
Erhalt seltener Arten
Kommt oft in schutzwürdigen Lebensräumen (z. B. §30-Biotopen) vor.
4. Jagdliche Bedeutung
Deckung
Dicht wachsende Bestände bieten Frühjahrsdeckung für Bodenbrüter (z. B. Kiebitz, Bekassine).
Äsung
Kaum Nahrungsquelle für Wild, wegen Giftigkeit nicht attraktiv.
Biotopwert
Vorkommen zeigt strukturreiche, naturnahe Feuchtbiotope – wichtig für Amphibien, Insekten und Wasserwild.
📝 Zusammenfassungstabelle
Landwirtschaft
Giftpflanze, Zeiger für feuchte/nährstoffreiche Böden, extensives Grünland
Forstwirtschaft
Standortanzeiger für nasse Böden, eingeschränkte Befahrbarkeit
Ökologie
Frühblüher, Insektenweide, Zeigerpflanze für geschützte Feuchtlebensräume
Jagd
Deckung für Bodenbrüter, geringe direkte Wildäsung, hoher Biotopwert