Kreuzdorn

Hier ist eine strukturierte Übersicht zum Kreuzdorn (Gattung Rhamnus), insbesondere dem Purgier-Kreuzdorn (Rhamnus cathartica), der in Mitteleuropa am bekanntesten ist:

 

1. Beschreibung

Familie: Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae)

Wuchsform: Strauch oder kleiner Baum, meist 3–6 m hoch, oft dicht verzweigt, mit charakteristischen kurzen, dornigen Seitenzweigen (daher der Name).

Blätter: Gegenständig (selten wechselständig), oval bis elliptisch, fein gesägt, 2–6 cm lang.

Blüten: Unauffällig, grünlich-gelb, meist vierzählig, zwittrig oder eingeschlechtlich; Blütezeit Mai–Juni.

Früchte: Rundliche, schwarzglänzende Steinfrüchte (5–7 mm), giftig für den Menschen, aber von Vögeln gefressen.

Wurzelsystem: Tiefreichend mit Seitenwurzeln – kann Boden gut festigen.

Standort: Magere bis mäßig nährstoffreiche, kalkhaltige Böden; sonnig bis halbschattig; trockenheitsverträglich.

 

2. Landwirtschaftliche Bedeutung

Direkt wirtschaftlich spielt der Kreuzdorn heute kaum eine Rolle in der Landwirtschaft.

Früher wurden die Beeren als Abführmittel (stark wirksam, heute kaum noch medizinisch genutzt) und die Rinde zum Färben verwendet.

Als Heckenpflanze im Feldgehölz und an Ackerrändern dient er der Windbremsung, Erosionsminderung und dem Schutz des Bodens.

Kann Bestandteil von Agrarumweltmaßnahmen sein, um Biodiversität zu fördern.

 

3. Forstwirtschaftliche Bedeutung

Keine Nutzholzart im eigentlichen Sinn, da das Holz nur klein dimensioniert vorkommt.

In Waldrand- und Saumbiotopen gepflanzt, um Strukturvielfalt zu erhöhen.

Wertvoll in Naturverjüngung und Sukzession, da er relativ konkurrenzstark auf trockenen Standorten ist.

Fördert Mikrohabitate für Insekten, Vögel und Kleinsäuger.

 

4. Ökologische Bedeutung

Insektenpflanze: Nektar- und Pollenquelle für Bienen, Fliegen, Schmetterlinge (z. B. Faulbaum-Bläuling).

Futterpflanze für Raupen: Besonders wichtig für den Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni).

Vogelnahrung: Beeren werden im Herbst und Winter von Drosseln, Grasmücken, Staren gefressen.

Strukturgeber: Dichte, dornige Zweige bieten Verstecke und Nistplätze für Kleinvögel und Igel.

Bodenschutz: Wurzelsystem reduziert Erosion an Hängen und Böschungen.

5. Jagdliche Bedeutung

Deckung: Dornige, dichte Sträucher bieten Niederwild wie Hase, Fasan und Rebhuhn Schutz vor Beutegreifern.

Nist- und Brutplatz: Singvögel nutzen Kreuzdornhecken als sichere Brutplätze.

Äsung: Für Schalenwild eher unbedeutend, wird nur gelegentlich an Blättern und Trieben geknabbert.

Wildlebensraumverbesserung: Teil von Heckenpflanzungen, die als Jagd- und Ruhezonen dienen.

Weitere Begriffserklärungen:

 A  B  C  D  E  F  G  H  I   K  L  M  N  O  P  R  S  Sch  St  T  U  V  W  Z
  

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