Anemochorie
Anemochorie
(Griechisch: anemos = Wind, chorein = sich verbreiten)
Anemochorie bezeichnet die Verbreitung von Samen oder Früchten durch den Wind. Es handelt sich dabei um eine Form der abiotischen Samenverbreitung (also ohne Mitwirkung von Tieren).
Merkmale der Anemochorie:
Pflanzen, die anemochor verbreitet werden, haben besondere Anpassungen, um vom Wind getragen zu werden:
Leichte Samen oder Früchte
→ z. B. bei Gräsern (Poaceae)
Flugorgane wie Flügel oder Haarschöpfe (Pappus)
→ ermöglichen ein Schweben oder Drehen in der Luft
Geringes Gewicht, große Oberfläche
Typen der Anemochorie:
Flugverbreitung (Flugfrüchte/-samen)
Beispiele:
Löwenzahn (Taraxacum): hat einen „Fallschirm“ (Pappus)
Ahorn (Acer): Flügelfrüchte (Spaltfrüchte, die wie Propeller rotieren)
Weide (Salix) und Pappel (Populus): Samen mit Haarschopf
Rollverbreitung
Früchte rollen durch den Wind über den Boden
Beispiel: Tumbleweed (Steppenroller)
Sprungverbreitung + Windtransport
Einige Pflanzen schleudern ihre Samen heraus (Ballochorie), die dann vom Wind weitergetragen werden
Beispiele für anemochore Pflanzen:
Pflanze Mechanismus
Löwenzahn Fallschirmflug durch Pappus
Ahorn Drehflug durch Flügelfrüchte
Birke Kleine geflügelte Nüsschen
Pappel Samen mit Haaren
Gräser Leichte Körner, meist passiv
Fazit:
Anemochorie ist eine sehr effiziente Methode der Samenverbreitung, besonders in offenen Landschaften wie Wiesen, Steppen oder an Waldrändern.