Schwarzpappel
Schwarzpappel (Populus nigra)
Gattung: Pappeln (Populus)
Familie: Weidengewächse (Salicaceae)
Vorkommen
Verbreitung:
Ursprünglich in fast ganz Europa bis Westasien und Nordafrika heimisch.
Standorte:
Typisch für Auwälder an großen Flüssen (z. B. Rhein, Elbe, Donau).
Bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Böden, regelmäßig überflutete Flussauen.
Lichtliebend – wächst meist in lichten Beständen oder einzeln.
Gefährdung:
Durch Hybridisierung mit nicht-heimischen Pappelarten (v. a. Populus × canadensis) stark zurückgedrängt.
In Deutschland gilt sie als stark gefährdet (Rote Liste).
Forstwirtschaftliche Bedeutung
Geringe wirtschaftliche Relevanz:
Wegen ihrer Seltenheit und ökologischen Schutzwürdigkeit kaum forstlich genutzt.
Holznutzung (früher):
Weiches, leichtes Holz – Verwendung für Kisten, Spanplatten, Zellstoff.
Heute kaum wirtschaftlich bedeutend.
Erosionsschutz:
Wurzelsystem festigt Uferböden – wurde früher gezielt zur Uferbefestigung gepflanzt.
Ökologische Bedeutung
Typische Auwald-Art:
Elementarer Bestandteil naturnaher, dynamischer Flusslandschaften.
Lebensraum:
Bietet Höhlen für Vögel, Fledermäuse und Insekten.
Totholz und Borke bieten Lebensraum für Käfer und Pilze.
Pionierbaum:
Besiedelt frische Kies- und Sandbänke – trägt zur natürlichen Waldentwicklung in Flussauen bei.
Gefährdung durch Hybriden:
Ökologische Funktion wird durch nicht-heimische Hybridpappeln nicht ersetzt.
Jagdliche Bedeutung
Deckungs- und Äsungspflanze:
Junge Pappeln werden von Reh- und Niederwild verbissen.
Wild nutzt lockere Bestände als Äsungs- und Deckungsfläche.
Lebensraumvielfalt:
Auwälder mit Schwarzpappeln sind strukturreiche Lebensräume für viele jagdlich interessante Arten wie Schwarzwild, Rehwild, Wasservögel und Raubwild.
Biotopbäume:
Alte Schwarzpappeln mit Höhlen und Totholz sind wichtig für Eulen, Greifvögel und Spechte – sollten aus jagdökologischer Sicht unbedingt erhalten bleiben.