Weißer Senf
Weißer Senf (Sinapis alba) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Er wird sowohl in der Landwirtschaft als auch im jagdlichen Bereich vielfältig genutzt. Hier sind Definition, landwirtschaftliche und jagdliche Bedeutung im Überblick:
Definition
Weißer Senf ist eine einjährige krautige Pflanze mit grob behaarten Blättern und gelben Blüten. Sie bildet längliche, borstig behaarte Schoten mit rundlichen, gelblich-weißen Samen. Die Pflanze wird bis zu 1 m hoch und keimt sehr schnell (oft innerhalb von wenigen Tagen).
Landwirtschaftliche Bedeutung
Weißer Senf ist eine wichtige Zwischenfrucht, da er schnell wächst und eine gute Bodenbedeckung bietet.
Er verbessert die Bodenstruktur, schützt vor Erosion und unterdrückt Unkraut.
Durch tiefe Durchwurzelung wird die Bodengare verbessert.
Nach dem Umbruch dient er als Gründüngung und reichert organische Substanz im Boden an.
Nematodenbekämpfung:
Einige Sorten wirken gegen bodenbürtige Nematoden (z. B. Rübenzystennematoden) durch die Bildung bestimmter sekundärer Pflanzenstoffe (Glucosinolate).
Futterpflanze:
In Notzeiten kann Senf als Notfutter für Rinder verwendet werden, hat aber eine begrenzte Eignung wegen möglicher Senfölglykoside.
Ölpflanze:
Die Samen enthalten 25–35 % Öl, das teilweise für technische Zwecke oder zur Senfherstellung verwendet wird.
Die Pressrückstände (Schrot) dienen als Dünger oder Futtermittel.
Jagdliche Bedeutung
Weißer Senf wird häufig in Wildäckermischungen eingesetzt.
Er bietet schnell wachsende Äsung für Schalenwild (v. a. Reh-, Dam-, Schwarzwild).
Die Pflanze wird vom Wild besonders im Jugendstadium gerne aufgenommen.
Deckungspflanze:
Im Spätsommer und Herbst bietet der Senf Sicht- und Deckungsschutz für Wild.
Dadurch wird er als ästiger Rückzugsort und zur Beruhigung der Fläche genutzt.
Lockwirkung:
Die gelben Blüten und das Senfaroma haben eine gewisse Lockwirkung auf Schwarzwild und Rehwild, weshalb er in jagdlich genutzten Flächen zur Wildlenkung eingesetzt wird.
Zusammenfassung
Weißer Senf (Sinapis alba) ist eine vielseitige Nutzpflanze:
In der Landwirtschaft wichtig als Zwischenfrucht, Gründüngung und zur Bodenverbesserung.
Jagdlich geschätzt als Äsung und Deckung für Wild sowie zur Wildlenkung.