Ölrettich

Ölrettich (Raphanus sativus var. oleiformis) ist eine schnellwüchsige, krautige Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Er ist eine spezielle Form des Rettichs, die vor allem in der Landwirtschaft und im Jagdwesen eine bedeutende Rolle spielt.

🔍 Definition

Ölrettich ist eine einjährige, krautige Pflanze, die vor allem als Gründüngung, Zwischenfrucht oder zur Bodenverbesserung angebaut wird. Im Gegensatz zu Speiserettich ist Ölrettich nicht für den menschlichen Verzehr gedacht, sondern erfüllt agrarökologische Funktionen.

🌾 Landwirtschaftliche Bedeutung

Gründüngung und Bodenschutz

Tiefwurzelnd: Die kräftige Pfahlwurzel durchdringt verdichtete Bodenschichten (Biopflug-Effekt) und verbessert die Bodenstruktur.

Nährstoffspeicherung: Ölrettich nimmt überschüssige Nährstoffe (insb. Stickstoff) auf und verhindert deren Auswaschung.

Humusbildung: Nach dem Einarbeiten in den Boden trägt die organische Masse zur Humusbildung bei.

Zwischenfruchtanbau

Wird häufig zwischen zwei Hauptkulturen angebaut, z. B. zwischen Winterweizen und Mais.

Besonders nützlich zur Erosionsvermeidung und Unkrautunterdrückung.

Nematodenbekämpfung

Einige Sorten haben nematodenresistente Eigenschaften und werden gezielt gegen schädliche Bodenälchen (z. B. Heterodera schachtii) eingesetzt.

Bienen- und Insektenfreundlichkeit

Mit seiner langen Blühdauer ist Ölrettich eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber im Spätsommer/Herbst.

 

🦌 Jagdliche Bedeutung

Wildäsung

Ölrettich wird häufig in Wildäckern und Wildäsungsflächen ausgesät.

Die Blätter und Wurzeln dienen Rehwild, Schwarzwild und Feldhasen als eiweißreiche Äsung – besonders im Herbst und Winter.

Deckung und Rückzugsraum

Durch seine hohe und dichte Wuchsform bietet Ölrettich gute Deckung für Wildtiere, z. B. in offenen Feldlandschaften.

Bejagungshilfe

Als Wildäsung attraktiv, kann Ölrettich bei der Lenkung von Wild und der Bejagung (z. B. an Kirrungen) helfen.

Fazit

Ölrettich ist eine vielseitige Pflanze mit hohem Nutzen in der nachhaltigen Landwirtschaft und der jagdlichen Praxis. Seine Vorteile reichen von Bodenverbesserung über Nützlingsförderung bis hin zur attraktiven Äsungspflanze für Wild.

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Weitere Begriffserklärungen:

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